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Erklärvideos in der Lehre

DiVe – Didaktik und Virtualität erfahren | 12/2024

Raphaela Gilles

16. Dezember 2024

Im letzten Blogbeitrag zu unserer »Grow & Go«-Reihe wurde bereits deutlich, dass KI zunehmend an Bedeutung in der hochschulischen Lehre gewinnt. Dabei gestaltet sich der Einsatz künstlicher Intelligenz äußerst vielseitig, z.B. zur Unterstützung beim wissenschaftlichen Arbeiten oder zum selbstregulierten Lernen (s. Riedel & Mörth 2024). Dieser Beitrag fokussiert auf die Gestaltung einer Lehrveranstaltung aus einem erziehungswissenschaftlichen Teilprojekt des SFB. Dort werden Erklärvideos eingesetzt, um ein empirisches Fallbeispiel vorzustellen und Verknüpfungen zu Seminarinhalten wie Theorien oder Statistiken herzuleiten. Dazu wird das Tool ›simpleshow‹ verwendet, das im Folgenden in seinen Grundzügen dargestellt wird.

›simpleshow‹ bezeichnet eine KI-gestützte Videoplattform, mit deren Hilfe kostenfrei Erklärvideos aufgezeichnet werden können. Sie können in formalen oder non-formalen Lernsettings verwendet werden sowie im Marketingbereich oder im Rahmen des Projektmanagements (simpleshow 2024a). Ziel der Erklärvideos ist es, komplexe Themen einfach, effektiv und nachhaltig zu vermitteln (simpleshow 2024b).

Der Aufbau des Programms ist so simpel wie sein Name vermuten lässt. Es wird zunächst ein Projekt erstellt, indem entweder ein Video aufgezeichnet oder ein Skript geschrieben werden kann. ›simpleshow‹ fragt in einem nächsten Schritt nach der Kategorie, die am besten zum Thema passt (z.B. Allgemein, Arbeitsablauf oder Veranstaltung). Das Thema wird dann in drei bis fünf Worten beschrieben. Ebenso wird die Zielgruppe umrissen sowie die Emotion ausgewählt (neutral, professionell, unterhaltsam oder motivierend).Auch die Storylänge kann angegeben  und wird eine Hauptfigur ausgewählt werden. Zuletzt kann optional angegeben werden, wo weiterführende Informationen zum Thema zu finden sind. Anhand dieser Eingaben generiert die KI einen kurzen Text, der anschließend im Schritt ›visualize‹ in einer Story aufbereitet werden kann.

Abbildung 1: Hintergrund des Programms mit dem statischen ›simpleshow‹-Logo (Quelle: privat)

Als Grundlage des Videos dient ein weißer Hintergrund, der nach Belieben mit Illustrationen, Charakteren oder Text gefüllt werden‚ automatisch eine passende Visualisierung der Inhalte, die jedoch auch individualisiert werden kann.

Abbildung 2: Videoausschnitt mit Personen, die von einer Hand ins Bild geschoben werden (Quelle: privat)

Da Erklärvideos eine gute Möglichkeit darstellen, einen anderen Zugang zu Wissen zu erhalten und Kreativität durch das Erstellen eigener Inhalte zu fördern, sind sie im Zuge einer virtuellen Hochschuldidaktik ein nützliches wie auch nachhaltiges Tool.

Literatur

Riedel, Anja/Mörth, Martina (2024): »Mit Künstlicher Intelligenz die Hochschullehre gestalten«, in: https://www.tu.berlin (2024). Online unter: https://www.tu.berlin/bzhl/ressourcen-fuer-ihre-lehre/ressourcen-nach-themenbereichen/ki-in-der-hochschullehre (letzter Zugriff: 05.12.2024).

simpleshow (2024a): »Startseite«, in: https://simpleshow.com (2024). Online unter: https://simpleshow.com/de/ (letzter Zugriff: 05.12.2024).

simpleshow (2024b): »Warum simpleshow«, in: https://simpleshow.com (2024). Online unter: https://simpleshow.com/de/warum-simpleshow/ (letzter Zugriff: 05.12.2024).

Zu DiVe

DiVe ist der Blog des Didaktikstudios. Wir berichten über Lehrerfahrungen des SFB mit Blick auf die Nutzung von Virtualität. Der Blog erscheint alle zwei Monate und widmet sich sowohl innovativen Lehr- und Lernmethoden als auch konkreten Praktiken im Kontext virtueller Hochschuldidaktik. Es werden didaktische Vorgehensweisen mit virtuellen Tools vorgestellt und Veranstaltungsberichte veröffentlicht. Hauptautorin ist Raphaela Gilles, je nach thematischem Fokus wechselt die Autor*innenschaft hin zu Mitgliedern des SFB sowie externen Beitragenden. Bei Fragen und Ideen schicken Sie gern eine Mal an raphaela.gilles[at]rub.de.