DiVe – Didaktik und Virtualität erfahren | 02/2025
Raphaela Gilles
Nein, der Titel dieses Blogbeitrags war kein Ergebnis eines ChatGPT-Prompts – auch wenn sich das Tool gut dazu eignet, catchy Titel zu generieren. Welche Möglichkeiten sich jedoch mit KI ergeben und wie KI in Forschung und Lehre genutzt werden kann, das war das Thema der Veranstaltung »Tag der Forschung« des Instituts für Erziehungswissenschaft an der RUB. Neben Einblicken in die Rolle von KI im erziehungswissenschaftlichen Diskurs wurden ausgewählte Projekte zu KI im Rahmen von Kurzvorträgen oder Posterpräsentationen vorgestellt. Als für das Didaktikstudio relevant zeigte sich vor allem die Podiumsdiskussion am Nachmittag. Zentrale Diskussionspunkte und Erkenntnisse zum Einsatz von KI in der Lehre sowie damit verbundene Implikationen werden im folgenden Beitrag adressiert.
An der Podiumsdiskussion nahmen als Gäste Dr. Peter Salden, Leiter des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik, sowie Dr. Stephanie Heimgartner, zuständig für das Feld »Praxis und Transfer« der Fakultät für Philologie, teil. Aus dem Institut waren dabei: Dr. Sebastian Strauß, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Arbeitsbereiches »Pädagogische Psychologie und Bildungstechnologie« (Prof. Dr. Nikol Rummel) sowie Ariyan Arslan und Laura Mazzoli als Masterstudierende der Erziehungswissenschaft. Die Moderation wurde von Prof. Dr. Sandra Aßmann übernommen. Das Publikum wurde aktiv während der Diskussion mit einbezogen und während der Vorträge dazu aufgerufen, Fragen in einem Pad zu sammeln.
Schon zu Beginn der Podiumsdiskussion wurden Herausforderungen bei der Nutzung von ChatGPT skizziert – so führte der Prompt »Erstelle bitte ein Einstiegsstatement für eine Podiumsdiskussion zu KI in der Lehre« zu einem wenig hilfreichen Ergebnis. Dieser Befund wurde jedoch genutzt, um darüber ins Gespräch zukommen, wie Studierende und Wissenschaftler*innen aus Grenzen und Fehlern von KI lernen und kritisches Denken schulen könnten. Im Laufe der Diskussion kristallisierten sich folgende Themenkomplexe heraus:
Wie verbleibt man nun?
Bzgl. der Meinungen zu KI lässt sich eine Divergenz konstatieren, die sich – so eine These – nicht gänzlich auflösen lässt. Es wurden bereits Regelungen und Hinweise zum Umgang mit KI auf Fakultäts- oder universitärer Ebene veröffentlicht (s. z.B. Leschke/Salden2023). Forschung zu KI boomt – und dennoch bedarf es weiterer engagierter Wissenschaftler*innen, die sich im Kontext der (akademischen) Lehre Fragen nach Auswirkungen von KI auf Wissen(sgenerierung), Lernziele oder den Erwerb spezifischer Kompetenzen widmen. Prof. Dr. Bardo Herzig (Universität Paderborn) verwies im Ausblick seines Einführungsvortrages darauf, dass KI vielfältige Forschungsanlässe bieten könne. Der SFB engagiert sich hier bereits, wie die Arbeiten von Meyer (2023) oder Tuschling et al. (2023) exemplarisch zeigen.
Literatur
Ehlers, Ulf-Daniel/Rauch, Emily (2024): KI im Studium aus Studierendensicht: Nutzung,Fähigkeiten und Einstellungen Studierender zu KI. Panelstudie, Karlsruhe.
Leschke, Jonas/Salden, Peter (2023): »Didaktische und rechtliche Perspektiven auf KI-gestütztes Schreiben in der Hochschulbildung, in: hss-opus.ub.ruhr-uni-bochum.de (07.03.2023). Online unter: https://hss-opus.ub.ruhr-uni-bochum.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/9734 (letzter Zugriff: 17.02.2025).
Meyer, Roland (2023): »Es schimmert, es glüht, es funkelt – Zur Ästhetik der KI-Bilder«, in: Blog 54books (20.3.2023). Online unter: https://www.54books.de/es-schimmert-es-glueht-es-funkelt-zur-aesthetik-der-ki-bilder/( letzter Zugriff: 18.12.2024).
Tuschling, Anna/Sudmann, Andreas/Dotzler, Bernhard (Hg.) (2023): ChatGPT und andere »Quatschmaschinen«. Gespräche mit Künstlicher Intelligenz, Bielefeld: transcript.